Fundstücke von Naemi Reymann 

Sommererfrischung#UnendlichesSpieldrupa 16InnovationsHub – createandrotateCorporate Flower 2012Drupafeine Drucksachen 1.0Sho-KalligraphieAquarellpinselRheinfunde rausgeholtKinderverwirrbuch 02 body and brainDesignerinnen-BuchDüsseldorfer StadtarchäologieBullshit-Bingo & Powerpoint-KaraokeDigitaltrends

Aquarell_Sommergetränk 20. Juli 2016
Erfrischendes Sommergetränk Meine Empfehlung für heiße Tage!

Tee (warm oder kalt) aus selbstgezogenen Teepflanzen aus

Oder Wasser mit ein paar Blättern Minze und dazu (je nachdem, was da ist):

Nicht zu kalt servieren! Der Körper braucht zu viel Energie, um das zu Kalte wieder für sich anzupassen und Aromen entfalten sich besser bei Wärme!

 

19. Juni 2016
#UnendlichesSpiel – das größte Hörspiel aller Zeiten
Als Sprecherin bei Forster Wallace Roman »Unendlicher Spaß«

Andreas Ammer, Andreas Gerth und Acid Pauli brachten das Kunststück fertig: Innerhalb von knapp zehn Wochen lasen über 1.000 Sprecher 1.400 Romanseiten. Ich bin eine von ihnen. Meine Szene ist im Kapitel 23 Szene 83 (Lyle im Kraftraum). Das Besondere ist, daß die Übergänge zum nächsten Sprechen meist mitten im Satz liegen und so der Leseduktus variriert. Die spärischen Klänge mischen die Macher mit HIlfe ihrer »Goldenen Maschine« dazu, die im Foyer der K20 Kunstsammlung NRW in Düsseldorf alle paar Sekunden neue Klänge generiert. Das Hörspiel produzieren WDR, BR und DLF gemeinsam, ich war bei der Präsentation des Projekts im K20 (beim Museumsabend am 6. April dabei, nicht nur wegen dieser Aktion, sondern wegen der Labor-Ausstellung von Wibke Siems mit den Alltagssachen, bei der ebenfalls mitgemacht werden kann). > www.unendlichesspiel.de
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3. Juni 2016
Messerundgang auf der drupa 2016
Feine Entdeckungen bei Druck und Papier

Zu Besuch beim Rüdiger und Gaby Maaß beim f:mp mit einer Führung zu Neuerungen im Druck und Veredelungsbereich (u.a. Veredelung mit 5. Farbe wie Weiß oder Metallic), dazu Besuche in der Papierhalle bei Fedrigoni, Gmund (mit beeindruckendem Umweltmanagement)und Lenzing (mit jeweils schönen Sortimenten und feinen Standgestaltungen) und zu HighCon, bei denen Pop-Up Papierkünstler Peter Dahmen besondere Lösungen mit Pop-Ups im Verpackungsbereich vorstellte (faszinierend auch das gigantische Buch und die Möglichkeiten personalisierter Laserstanztechniken im Karten und Verpackungsbereich. Nostalgisch: Das Museum für Druckkunst Leipzig und Gutenberg Museum Mainz mit Vorführungen (darunter einem alten Werkzeug zum Schneiden von Buchblöclen, verblüffend akkurat! und Papierherstellung). Die nächste drupa findet bereits 2019 statt.

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11. November 2015
1. Innovationshub Düsseldorf
Digitale Medienlösungen bei HSD, Lavalabs und Tennagels

Spannende Veranstaltung mit interessanten Vorträgen (besonders gefiel mir der über den EInsatz strategischer Musik- und Ton-Konzepte!) und einem interessanten Showroom mit Vorführungen und Workshops zu OLED Dosplays, Robokinetik, VR Präsentationsformen, Kinetik-Entwicklung, Holografiscxehr Projektion, Sensoren und Gadgets für multimodaler Interaktion, Trackingtechnologien, AR-Anwendungen (da stelle ich mir spannenden Einisatz im Maschinenau / Anlagenbau-Umfeld vor als ich das ausprobierte!), virtuelles Bogenschießen und Making Of-Sessions. Wiederholung geplant! :-)
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createandrotate mein temporäres Hintergrunddesign

3. Januar 2013
@createandrotate
Ein internationales Twitter Projekt: Kreative berichten aus ihrem Alltag

Initiiert haben es dieses ungewöhnliche Projekt zwei Designkollegen von mir:
Katja Frauenkron und Rainer Klute. »Rotation« und »Location Curation« verbreitet sich seit ca. 13 Monaten auf Twitter, der Ursprung liegt in Schweden. Die Idee dahinter ist, dass jede Woche jemand anders den Account bespielt und aus seiner persönlichen Perspektive Einblicke in seine Alltag gibt. Meist sind es Länder oder Städte, Kuratorin Katja Frauenkron machte bereits für Hamburg für eine Woche im Jahre 2012 aktiv mit. Wer Twitter nicht kennt: Es ist ein Kurznachrichtendienst, der wie eine Webseite betrieben werden kann. Ähnlich der SMS ist die Buchstabenmenge auf 140 Zeichen begrenzt und es können Verlinkungen und Bilder eingebunden werden!

Das englischsprachige Projekt @createandrotate wird von Künstlern und Designern aller Kategorien kuratiert. Offiziell startete das Netzwerkprojekt am 28.10.2012 um 21 Uhr. Zum »Aufwärmen« begannen die Initiatoren @kulturdesign und @rainerklute. Habt ihr Interesse, Teil des Projekts zu werden und eine Woche zu übernehmen, könnt ihr euch einfach bewerben oder schlagt weitere, passende Twitterer vor! Übersichts-Website über alle Projekte & Interviews mit allen Kuratoren http://createandrotate.net/

Ich darf die Week #15 kuratieren: Ab Sonntag, 3.2. 21 Uhr für eine Woche bis zum 10.2. - über Wasser, Design, Nachhaltigkeit und auch Karneval, denn am Niederrhein beginnt eine ganz besondere Woche, Pixel alaaf! :o)

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Corporate Flower Karte 2012 bei Naemi Reymann

Im Winter blüht mehr... und zur Ernte wurden die Blumensamen sortiert! :-)

Corporate Flower Oktober 2012

Nicht so viele Blüten wie gedacht, aber immerhin es blüht was – in HKS 6...

12. Juni 2012
Corporate Flower Karte 2012
Wir können auch anders: Statt Massenaussendung »handprinted on demand«

Seit der drupa (bei der ich Gelegenheit hatte, die Aktion in meinem Vortrag vorzustellen) bin ich dank AGD-Kollege Olli Schuh ebenfalls stolze Besitzerin einer »Corporate Flower«-Karte. Und welch Ehre, eine der ersten Karten...
Die gebrauchsgrafiker haben sich eine feine Sache ausgedacht, um auf natürlichem, blumigem Weg, Kunden und Freunde an sich zu binden – auf längere Zeit und gleichzeitig noch etwas Gutes anzustubsen. Olli Schuh dazu:

»Jeder Buchstabe ist einzeln geschnitten, manuell gedruckt und jede Karte wird handsigniert und nummeriert. Damit ist keine Karte wie die andere […] von maximal 144 möglichen Karten. Neben allen anderen Besonderheiten: Jede Karte wird nur auf besonderen Wunsch gedruckt. Sozusagen handprinted on demand.« Die Corporate Flower Karte handgedruckt auf Tintoretto Ceylon Curry, 250 g/m² ist geklappt und geleimt und enthält Samen der Tagetes, die seit einigen Jahren im Farbton HKS 6 »gezüchtet« sind. Wie zur letzten Aktion wird gebeten um Unterstützung für den Moebius Syndrom Deutschland e.V..

Auf der gebrauchsgrafiker-Website wird im Blog über die Entstehung der Karten (Herr Schuh hat ein sehr junges, engagiertes Filmteam im Hause :-), die Reaktionen derer »mit der Lizenz zum Pflanzen« berichtet (und getwittert unter @corporateflower). Ich finde diese Aktion vom Elbstrand mehr als charmant und unterstützenswert! So, jetzt erst mal Blumen gießen gehen...

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druckpreziosendrupa

14. Mai 2012
Expedition Drucktechnik 1.0 auf der Drupa 2012
Auf der Suche nach Tiegel und alter Drucktechnik

Die weltgrößte Druckmesse drupa in Düsseldorf ist dafür bekannt, alle vier Jahre mit zahlreichen technischen Neuerungen aufzuwarten und zur Messezeit immens viel Papier zu verdrucken. Neu war die große Präsenz auffallend vieler Anbieter aus Asien. An vielen Ständen wurde mit lautem Getöse auf sich aufmerksam gemacht, beispielsweise in Halle 9, was auch am Stand der »Sonderschau Nachhaltigkeit« bei MediaMundo gelegentlich zu hören war (mehr zur Sonderschau hier bei Grüne Welten!). Landa präsentierte seine neue Nano-Print-Maschine, optisch stark von Dieter Rams' Gestaltung für Braun und dem Apple-Design inspiriert. Dazu die Strategie »Strenge Tür« wie bei einer In-Discothek: Denn das macht manche neugierig.

Für Gestalter, die in ihrer Ausbildung noch handwerkliche Gestaltungstechniken gelernt haben und zumindest im Druckbereich auch etwas in alte Techniken hineinschnuppern durften, stellt sich hin und wieder die Frage nach dem Ursprung verbunden mit einer stillen Sehnsucht nach einer anderen Druckwelt... Die feinen Papiere fanden sich bei Fedrigoni, Gmund und Co in der Papieretage... Nur wo steckten die Maschinen, die auch noch ohne Elektronik funktionieren?

Schließlich wurden wir in Halle 6 fündig: Am Stand beim Museum für Druckkunst Leipzig sowie beim Gutenberg Museum Mainz. Bei den Leipzigern konnte mit kleinen Handtiegeln gedruckt werden, des weiteren gab es eine große Maschine mit besonderem Schwungradantrieb und es wurde eine Linotype vorgeführt (mit ihrem charakteristischen Klacken der in den Kasten fallenden fertigen Bleiblöcke). Bei den Mainzern wurde es noch etwas ursprünglicher und kräftezehrender (für damalige Verhältnisse High-Tech: Dreifarbiger Druck!). Ich konnte mir eine Seite aus dem Johannes-Evangelium an dieser Druckmaschine drucken (uff!).

ps Wenn Sie sich fragen sollten, um was es sich bei der orangefarbenen Karte auf dem obigen Bild handelt – das ist ein Unikat: Handprinted on Demand.
Die Geschichte hinter dieser Druck-Preziose erzähle ich Ihnen demnächst...

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Sho kalligrafie Naemi Reymann

2. April 2012
Sho Kalligraphie-Workshop bei Kyôko Muraki
Blaumachen auf Japanisch an der HBK Braunschweig...

Kleine Pinsel gibt es, aber auch ganz große. Hier zwei Bilder aus dem sehr inspirierenden Workshop, den wir 1994 als kleine Gruppe von Designstudenten an der HBK Braunschweig bei Frau Kyôko Muraki machten. Wir waren sehr beeindruckt von ihr, ihrer Kunst und ihrer Herzlichkeit und der Leichtigkeit, in der sich die Schriftmeisterin zwischen Asien und Europa bewegte. Zudem war es eine tolle Erfahrung mal auch mit so großen Werkzeugen arbeiten zu dürfen: Manchmal hatten die Bewegungsabläufe beim Schreiben etwas von Tanzchoreografien – aber trotz aller Leichtigkeit hat der schwere Pinsel ein ziemliches Gewicht! Die Workshopergebnisse zeigten wir in der Galerie unserer Kunsthochschule – begleitend zu Frau Murakis Einzelausstellung. Das Zeichen auf dem Foto rechts bedeutet übrigens »Blau«.

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1. April 2012
Eine nicht nur für (Hobby-)Maler & Grafiker interessante Entdeckung
Forschungsvorhaben im Igapó-Gebiet (Brasilien) sorgt für Aufsehen

Brasilianische Forscher der Universidade da Região de Santa Allegra (URSA) haben ein neues Verfahren entwickelt, das auch im Hoby- und Freizeitbereich für eine Neuerung sorgen wird und bereits erste Proteste bei Umweltschützern hervorgerufen hat:

Professor Alberto Santos-Paulo ist es gelungen, das Sortiment von Pinseln aus Rotmarder und Rosshaar um eine Variante zu erweitern: Das international besetzte Forscherteam entwickelte in seinem neuen »Penicillus Ranunculus«-Projekt einen Pinsel aus Froschhaar. Dieser soll sich gut für Aquarellmalereien mit Teichwasser eignen, des weiteren aber beim Reinigen von Filtereinheiten in Schwimmteichen zum Einsatz kommen. Die kleinen Reinigungspinsel werden aus glatten Haaren des Frosches der Unterbauchpartie gefertigt. Santos-Paulo begann seine langjährigen Studien zunächst auf der Amazonasinsel Marajó, bevor er diese aufs Festland verlegte. Aktuelle Versuchsreihen bei Seefröschen (Pelophylax ridibundus) wiesen die größten Erfolge auf.

Geplant ist eine Serienfertigung in reiner Handarbeit mit Produktionsstätten in China im kommenden Jahr. Weitere Informationen: Universidade da Região de Santa Allegra (URSA)

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3. Dezember 2011
Rheinfunde – rausgeholt
Junges Plastik & alte Scherben beim Rheinniedrigwasser Beach Cleanup:

Rheinpanorama

Wochenlang hat es nicht geregnet und der Rhein hat Niedrigwasser. Es sind riesige weite Strandflächen entstanden und die Buhnen auf der Oberkasseler Seite gut zu erkennen. Viele Markierungen wie die von Fahrrinne und Untiefen-Bojen liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen. Etliches an Müll und Treibgut an Rheinkilometer 745 tritt zutage, besonders an den großen Brückenpfeilern der Oberkasseler Brücke und den Steinaufschüttungen.

Zuvor habe ich mit meiner Spurensuche ein paar Tage gewartet, denn zuerst sollen Polizei und Spezialisten nach riskanten Dingen geschaut haben können, beispielsweise Hinterlassenschaften des letzten Krieges. Auch wenn der glücklicherweise viele Jahrzehnte zurückliegt werden immer noch Granaten- und Bombenresten entdeckt, gerade zu Niedrigwasserzeiten. In Koblenz ist es so extrem, daß dort zum Ende des Monats die größte Massenevakuierung aller Zeiten ausgelöst wird, da eine 1,8 Tonnen schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde. 45.000 Menschen müssen vorübergehend ihre Wohnungen räumen, betroffen sind auch ein Gefängnis, Kliniken und Altenheime (die Entschärfung ist übrigens geglückt!). Tatsächlich hat mir einige Zeit später auch der Düsseldorfer Stadtarchäologe Andreas Kupka bestätigt, daß zur Zeit dieses Niedrigwassers am Rhein Reste einer Granate gefunden wurden... Ich lasse also ein paar tage verstreichen und hoffe, daß inzwischen auch großer frei geschwemmter Müll vom Ufer weggeräumt sein könnte.

Ich nutze die temporären ungewohnten weiten Strand-Rheinblicke für Fotos und verbinde bei Spaziergängen Angenehmes mit Nützlichem: mit einer Strandreinigung. Schließlich landet aller Müll und vieles als klein geriebene (Plastik-)Müllgranulate früher oder später in unseren Ozeanen...

Verglichen mit Sara Bayles, die in den USA an ihrem Strand an 365 Tagen lang Beach-Clean-Ups macht und in ihrem Blog »The Daily Ocean« dokumentiert ist dies verschwindend wenig und kaum der Rede wert, aber dennoch denke ich, daß jeder einzelne einen Einfluß nehmen kann – und wenn viele so handeln ist die Auswirkung wieder groß!

Auf der Innenstadtseite gegenüber beherrscht das kirmesähnliche Skilanglaufspektakel das ansonsten schneefreie Düsseldorf, ich gehe auf der Oberkasseler Seite auf Spurensuche. Vielleicht findet sich sogar etwas alte Düsseldorfer Stadtgeschichte? Im Gegensatz zum Lahn-Survey vom Sommer diesen Jahres ist die Suche fast trockenen Fußes (ohne Tauchsachen) und mit einer besseren Sicht möglich. Zu sehen gibt es einiges. Interessant die alte Stoßstange eines VW-Käfers, die im Sand steckt. Ansonsten das übliche: große Autoreifen, ein Fahrrad und sowie ein Einkaufswagen. Ein Passant begegnet mir mit Holz unter dem Arm, das aussieht wie ein Teil des Seitenruders eines Plattbodenschiffs, ich hoffe, daß er damit zum Schifffahrtsmuseum marschiert und seinen Fund meldet.

Müllfundbilanz 1:
Anorak, Batterien, Bauarbeiter-Handschuh, Bratpfanne, Synthetik-Bettenvlies, Chipstüten, Chipsrollenstücke, Eisspatel aus Kunststoff, Fastfood-Essensverpackungen, Feuerzeuge, Fischblinker (zum Angeln), Fotos, Gardine mit Bleigewichtkette, Hemden, Jacke, Kappen von PET-Flaschen, Kronkorken, Kunststoffleisten, Medizinbedarf, Metall-Elemente aus dem Gerüstbau, Metallkabel mit Plastikisolierung, Stoffstück mit Militärcamouflagedruck, Mobiltelefon, Picknickreste in Plastiktüten, Plastikbecher, Plastikessbestecke, Plastiktüten, Reinigungstücher von Schiffen, viele blaue Scherben von Bierflaschen mit Silberetiketten (»Mit Verantwortung genießen« lautet übrigens der Slogan dieses Altbierherstellers, das scheint sich nicht auf das Verhalten seiner Konsumenten zu beziehen, den »Partypeople«), sechs Schuhsohlen, Stahltaue, Starkstromkabelstück, Schuhe, Schraubendreher, Tennissocke (von einem Spaßvogel mit Steinen gefüllt und zusammengeknotet), Teppich, Trinkbecherabdeckung aus Kunststoff, Trinkflaschen, Trinkhalme aus Kunststoff, sehr viele Vodka-Glasflaschen, ein oranges Kunststoff-Warnlichtglasstück, eine (vollgesch...) Windel und noch einiges mehr.

An kompostierbarem Material fanden sich Bananenschalen und ungewöhnlich viele große Zwiebelschalen. Ich wundere mich, ob es vielelicht ein besonderes Rezeot geben mag mit diesen Zutaten? Ich deponiere den leichteren Teil in Abfallkörbe, den schweren an einem Brückenpfeiler und rufe bei städtischem Abfallamt sowie dem Umweltamt an (und hoffe auf schnelle Abholung).

Rheinfunde

 

Müllfundbilanz 2: Auf die warte ich ein paar Tage gespannt, es sind ein paar Scherben, die ich beim Hetjens-Museum, dem deutschen Keramikmuseum vorbeibringe. Ein paar Tage später erhalte ich einen Brief, in welchem mir mir die Keramikspezialistin Frau Dr. Roehmer freundlicherweise genauer meine Funde beschreibt. Meine Funde hole ich wieder ab, da ich sie behalten darf. Schöner wäre es natürlich gewesen, etwas richtig altes Bedeutendes zu finden. Ein befreundeter Unterwasserarchäologe hatte mich auch bereits neugierig gefragt, ob alte Sachen dabei seien. Tja, verglichen mit dem benachbarten Neuss und vor allem Köln ist Düsseldorf längst nicht so alt... Also, nix mit Römerfunden oder älterem... Aber auch so hat es mich gefreut:

Rheinfunde Keramik

Die drei grauen Wandscherben, der Boden und die Gefäßmündung mit dem Stein darin stammen von Mineralwasserflaschen aus Steinzeug, die im Westerwald produziert wurden. Das älteste stammt etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, alle anderen sind etwas jünger. Farblich waren sie vorher auch braun, aber die dunkle Tonbeschichtung wurde im Wasser abgeschliffen. Mineralwasser war zu der Zeit etwas besonderes, es wurde als Heilwasser zu hohen Preisen in der Apotheke gehandelt. Das, von dem ich dachte, es wäre alt, entpuppt sich als das Profanste: das große Stück mit dem wellenförmigen Muster ist ein Eternitstück (überlicherweise für Bedachungen verwendet). Wenn ich daran denke, daß dieses Material asbesthaltig ist, mag ich mir nicht ausmalen, was so an Giftstoffen im Rhein über die Zeit gelöst wird!
Die Tellerfragmente aus Porzellan gehören in die 1930er bis 1950er Jahre, die Muster gibt es heute noch. Das Steingutstück mit den Riefen könnte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen, ebenso wie der Flaschenverschluß aus Porzellan, der ein Klappdeckelverschluß ist, der für Minderalwasserflaschen aus Steinzeug aber auch für Glasflaschen verwendet wurde (ähnliches haben manche Bügelverschluß-Bierflaschen heute noch).
Bier wurde damals schon gern getrunken und auch heute immer noch in der Stadt »mit der längsten Theke der Welt«, wie es seit 1986 die Düsseldorfer Punkbank die »Toten Hosen« im Altbierlied singen...

Eine kleine Zeitreise in die Düsseldorfer Stadtgeschichte – und wer weiß, vielleicht haben meine Großeltern in ihrer Düsseldorfer Zeit schon die eine oder anderen Scherbe bei einem Spaziergang am Rheinufer gesehen?

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Kinderverwirrbuch

25. September 2011
»Kinderverwirrbuch 02« – Ringelnatz reloaded!

Wussten Sie schon, warum weltweit alle Feuerwehrautos gelb sind, oder Socken nur noch im Dreierpack verkauft werden? Nein? Aber, dass Windräder die frische Seeluft aufs Land pusten, oder die Neandertaler wegen ihrer umständlichen Sprechblasen ausgestorben sind und Walt Disney ihnen ein Denkmal gesetzt hat, müsste sich doch herumgesprochen haben.

OK, dann besteht Aufklärungsbedarf. Im Kinderverwirrbuch gibt es die notwendigen Erklärungen und jeder ist eingeladen seine verwirrende Geschichte zu schreiben. Das Kinderverwirrbuch 02 versteht sich als eine Hommage an Joachim Ringelnatz, der das erste Kinderverwirrbuch 1931 schrieb.

Initiator Dirk Opdenplatz über das Projekt: »Nach meiner Erfahrung macht es Kindern in einem bestimmten Alter große Freude, Fehler in der Welt der Erwachsenen zu finden und zu wissen, wie es richtig ist. Vielleicht übt sich mit diesem Kinderverwirrbuch spielerisch, bereits im frühen Alter eine kritische Haltung gegenüber unserer Medienwelt. Auf jeden Fall soll es Spaß machen.«

Als Dirk mich fragte, ob ich mitmache, habe ich nicht lange überlegt. Bereits das Herumfabulieren machte Spaß und ich erlog meine ersten fünf Geschichten über Windräder, Grabetierchen, Gleisanzeiger, Fahrradparkplätze in der Stadt und das Trockendock mit Putzerstation.

Mitmachen ist erwünscht. Alle Erlöse aus dem Projekt werden übrigens für Kinderhilfsprojekte gespendet. Mehr auf der Seite: www.kinderverwirrbuch.de

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Logo body & brain – training, coaching, consulting

»body&brain«-Webseite

body&brain ist ein junges Unternehmen in Düsseldorf/Biel für Training (auf der Basis von Dahn-Yoga und Dahn-KiGong), Coaching und Consulting für Führungskräfte. Im Herbst 2010 habe ich zusammen mit Carsten Steens Logo und Screendesign gestaltet. Mehr auf www.body-brain.com!

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8. März 2011
»Designerinnen – Vom Salzstreuer bis zum Automobil«
Im Studium haben sie mir manchmal gefehlt, die »Female Role Models« aus dem Design-Bereich.

Glücklicherweise (durch einen Generationenwechsel bedingt) haben wir auch überzeugende Professorinnen in die Lehre bekommen. Aber im Bereich der Designgeschichte oder aktuell besprochener Kampagnen erschienen sie wenig bis gar nicht. Vielleicht lag es an meinem Studiengang Kommunikationsdesign und in anderen Disziplinen wie Medien- oder Produktdesign sieht das anders aus?

Im Studium war es eine Entdeckung für mich, als ich herausfand, wer das erste sehr markante GUI für Apple designte (und aus meiner Sicht auch den frühen Erfolg Apples stärkte): Susan Kare ;-)

Heute ist der 100. Weltfrauentag und ich nehme das zum Anlass für eine Buchvorstellung:

»Designerinnen – Vom Salzstreuer bis zu Automobil« von Britta Jürgs.
253 Seiten, 2002 erschienen bei AvivA. ISBN 3-932338-16-2

Britta Jürgs publiziert Portraitbände, unter anderem zu Kunstsammlerinnen, Künstlerinnen und Schriftstellerinnen. In ihrem handlichen Buch über die weiblichen Persönlichkeiten der Designgeschichte fokussiert die Herausgeberin stark auf den Bereich des Produktdesigns (allerdings mit Schnittstellen zur Architektur und anderen Disziplinen, Textildesign wurde ausgeklammert, da es den Rahmen gesprengt hätte).

In einzelnen Kapiteln schreiben unterschiedliche Autorinnen über:
Anne Asensio (Automobile), Cini Boeri (Glassessel), Marianne Brandt (Metallobjekte), Plastikmöbel (Anna Castelli Ferrieri), Nanna Ditzel (Schmetterlingsstühle), Ray Eames (Alu-Chairs), Marguerite Freidlaender (Flugzeugtassen), Eileen Gray (Lackparavents), Grete Heymann-Marks (Rauchwarensets), Margarete Jahny (Stapelkännchen), Florence Knoll (Sideboards), Charlotte Perriand (Bambusliegen), Trude Petri (Porzellanservice), Lilly Reich (Stahlrohrmöbel) und Eva Zeisel (Salzstreuer).

Zum Schluß des Buchs steht eine Auswahlbiographie mit allgemeiner Literatur über Frauen und Design sowie weitere Literatur über die jeweils besprochenen Designerinnen. Es wäre toll, wenn es so ein Buch auch über Female Role Models« mit Gestalterinnen aus Typografie, Interface-Design, Designtheorie, Szenografie und anderen geben würde...

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8. Dezember 2010
»Bringen Scherben Glück? –

Neue Funde der Düsseldorfer Stadtarchäologie« heißt die am 8.12.2010 im Hetjens Museum eröffnete Ausstellung. Bis zum 22.05.11 zeigt das Deutsche Keramikmuseum Funde der Bauarbeiten an Rheinufertunnel, Flinger Bastion, Köbogen, Corneliusplatz, Breidenbacher Hof und der Baustellen der Wehrhahn-Linie.

Kanonenkugeln, Steinzeug (u.a. aus dem Westerwald), Irdenware (vom Niederrhein und aus Frechen), Weinbergschnecken, Austernschalen, Glas, Fayence und Pfeifenköpfe aus Ton. Besonder figürlich ausgeformte Tabaks-Pfeifenköpfe, Spielzeug, Delfter Fliesen, Mineralwasserflaschen, Senftöpfe (u.a. der heute noch bestehenden Marke »ABB«) aus Rheinischem Steinzeug, Tee- und Kaffegeschirr aus Thüringen und vieles andere vermitteln Einblicke in die wirtschaftliche und baugeschichtliche Stadtentwicklung. Zu der kleinen sehenswerten Studio-Ausstellung unter Leitung von Dr. Daniela Antonin erscheint ein Katalog mit Texten von Edmund Spohr, Benedikt Mauer, Ralf Lommerzheim, Andreas Kupka, Cordula Brand, Iris Reuter, Christian Ihde und Christina Erkelenz.

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2. Juni 2007
Vom Bullshit-Bingo zu Powerpoint-Karaoke
»Nicht mehr als fünf Themen auf einer Folie und kurz und knackig« – so oder so ähnlich lauten Empfehlungen für Präsentationsfolien.

Manchmal gelingt das Referenten sogar – meistens nicht... Vor ein paar Jahren, als die New Economy noch angesagt war, gab es das Bullshit-Bingo (eng. buzzword bingo): Aktuelle Schlagworte (meist Phrasen), wurden bei Erwähnung in Meetings auf einer Tabelle mit Begriffen angekreuzt. Der erste, der eine Fünferreihe erreichte, stand auf und rief laut »bullshit«...

Das Phrasenthema ist nicht ganz neu, gab es doch bereits in den Siebzigern den sogenannten »Phrasendrescher«, bei dem man Sätze auf einer Pappkarte formen konnte, durch Auswahl entsprechender Begriffe auf Drehscheiben. Über das Internet geht das nun umfangreicher und bequemer mit Tabellen für viele Themenbereiche: Von Management bis zu Pressefloskel, Denglish und Fußballkommentar – z.B. auf thalassos Bullshit Bingo.

»Powerpoint ist böse« schrieb der amerikanische Wissenschaftler Edward Tufte in einem Artikel bereits vor fünf Jahren. Der emeritierte Professor für Politikwissenschaft, Informatik und Grafikdesign der Yale-Universität stellt den Nutzen von Powerpoint in Frage.

In seinen Untersuchungen stellte Tufte fest, daß Powerpoint komplexe Themen zu stark vereinfache. Zahlreiche Studien bestätigen dies: Studenten akzeptieren PPT-Vorlesungen eher, aber auf ihre Leistungen ist die Auswirkung nicht anders, als wenn sie von der Tafel gelernt hätten. Die kulturkritische Diskussion über Powerpoint geht weiter: Können wir wirbelnde Buchstaben und typografische Exkursionen noch ertragen? Klar, denn Powerpoint kann auch Spaß machen und äußerst unterhaltsame Züge bekommen: Beispielsweise mit Powerpoint-Karaoke, denn das Internet ist voll mit schrägen, absurden Vorträgen... und diese bieten reichlich Spielmaterial: »Pelletspeicher mit Sonnen-Pellet Maulwurf«, »Verhalten bei Maul- und Klauenseuche«, »Ökosystem Pansen« oder Chinakontakte der IHK-Bochum.

Erfinder dieses satirischen Wettkampfs ist die ZIA - die Zentrale Intelligenz Agentur, einem lockeren Verbund von Künstlern und Presseleuten – auch verantwortlich für das Blog Riesenmaschine). Die Macher recherchieren im Netz besonders viel versprechende Powerpoint-Präsentationen, die Spieler sind nun gefordert für sie wildfremde Präsentationen möglichst spannend vorzutragen...

Nur Titel, Slideanzahl und Schwierigkeitsgrad verrät die Jury (darunter das »Supatopcheckerbunny«). Die Vortragszeit beträgt 5 Minuten und es werden 20 Präsentationen vorgestellt. Nach dem Karaoke-Vortrag erfolgt prompt die Bewertung im Stile der Casting Shows aus dem Privatfernsehen.
Wichtig ist immer, etwas eigenes daraus zu machen.

Die Alternative zum Karaoke könnte sein, selbst satirische Präsentationen zu erstellen: Zusammen mit der Werbeagentur Mother kreierte Poke für Orange bereits 2003 eine Kampagne mit einem üblen Geschäftsmann als Helden, inklusive Power-Point Präsentationen (zum Download auf der Webseite).

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16. September 2007
Alles digital oder was? – Altes & Neues in der Unterhaltungsindustrie
Die Internationale Funkausstellung in Berlin präsentierte viel Neues im digitalen Unterhaltungsmarkt:
Neue Flatscreens, Spieleanwendungen und Fernsehformen auf mobilen Geräten, dabei hat das Farbfernsehen vor kurzem erst seinen 50. Geburtstag gefeiert. Mancher ist total verückt auf »wii« und bereits vor Jahren konnte man dank Computer Chaos Club in Berlin mit einem Hochhaus übers Handy »pong« spielen... Und mehr virtuelles beim Einkaufen: Mode- und Sportshops (z.B. in Paris beim adidas Flagshipstore) zeigen Kleidungsstücke virtuell generiert am Kunden (bzw. auf einer Projektionsfläche) ...

DVDs im Auto gucken und Dockingstation für USB und IPod sind noch gar nicht so alt – was erwartet uns jetzt auf dem Spielemarkt und in der Unterhaltungsindustrie? Der »Pseudo-Umwelt-Trend« geht sicher noch nicht so weit, dass es noch keine animierte Anzeige, die einem den aktuellen Treibstoffverbrauch, den »ökologischen Rucksack« beim Fahren anschaulich demonstrieren würde. »Pling, Achtung, sie haben gerade mit ihrem SUV den aktuellen Highscore von 25 Litern auf 100 Kilometern erreicht...«

Eine andere große Messe der auch digitalen Unterhaltungsindustrie war die Games Convention in Leipzig. Die Messe ist größer geworden, internationaler ausgerichtet und entdeckt die Familien als neue starke Zielgruppe, dazu gab mehr Besucherinnen als je zuvor (Anteil bei 20 %) und mehr ältere Gamer – Tendenz steigend.

Eine Besonderheit war neben vielem neuen die Sonderausstellung »Telespiele 1972–2007«. Wer mochte konnte ein Wiedersehen oder seinen Erstkontakt mit dem Atari 2600, Amiga 500 oder dem Super Nintendo wagen. Die weltweit größte Privatsammlung mit 274 Ausstellungsstücken des Leipziger Journalisten und Buchautors René Meyer zeigte Konsolen, Handhelds, Home Computer, LCD-Spiele und Lerncomputer. Wer Spaß an solchen Spiele-Konsolen und auf einen analogen Ausflug in die jüngste Historie hat empfehle ich Electronic Plastic. Herausgegeben von Robert Klanten und Handheld-Sammler Jaro Gielens. Einen Überblick über die Geschichte vermittelt auch das Computerspielemuseum.

Durch die Entwicklungen in Flash sind z.B. nicht nur die alten Spiele wieder auf dem PC aufgetaucht (dank Emulator-Programmen), weiter geht es mit dieser Entwicklung auf dem Markt der Mobiltelefone, mit Einflüssen aus der Demo-Szene. Dazu Wlan-Spots an allen Ecken und für die mobilen Nomaden gibt es bereits erste einrollbare Bildschirme und Tastaturen (z.B. aus textilem Material, z.B. dem Smart Fabric ElecTex) und (Ski-)Jacken mit integriertem MP3-Player. Im Großen sind gerade (interaktive) animierte Mediafassaden angesagt (in der Mode, auf Messen und in Museen).

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Weiterführende Information zur Universidade da Região de Santa Allegra (URSA): Denken Sie ernsthaft, daß es die gibt? Schauen Sie mal aufs Datum...